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Michael Jakob:
Frankens bekanntester Poetry Slammer zündet mit bloßen Worten ein literarisches Feuerwerk, das nicht nur kracht und poltert, sondern auch noch lange nachglüht: Im Herzen, im Gehirn und mitten auf dem Zwerchfell. Reimhaltige Lyrik wechselt mit literarischem Kabarett. Bissig-satirische Auseinandersetzungen mit Lehrer*innen, Politiker*innen und der Konsumgesellschaft gehen Hand in Hand mit scheinbarer Quatsch-Literatur. Doch zwischen den Zeilen ist dann doch eine Message versteckt, die manchmal unerwartet zuschlägt und durchaus ein bisschen weh tun kann! Denn das einzige Blatt, das Jakob vor den Mund nimmt, ist das Textblatt. Nach 22 Jahren Poetry Slam Zugehörigkeit, 19 Bühnenprogrammen, 8 eigenen Büchern und Beiträgen in über 30 Anthologien (u.a. Carlsen und Piper Verlag) hat er mittlerweile ein Repertoire von rund 500 Bühnentexten im Gepäck und freut sich immer noch, wenn er das Publikum zum Lachen oder Nachdenken bringen kann. Im Idealfall sogar gleichzeitig.

Es darf gefeiert werden: Nach Pausenhof, Pickeln
und Planung der Familie haben wir das Schlimmste
hinter uns und sind immer noch da! Die Werbung
nennt uns „Best Ager“ und die Welt steht uns offen,
solange wir über das nötige Kleingeld verfügen. Gut,
viele von uns können keine Bewegung mehr ohne
Geräusch machen und bei manchen werden die
Arme zu kurz, um das Großgedruckte zu lesen, aber
die Hinweisschilder auf dem Weg der
Selbstverwirklichung sieht man eh nur mit dem
Herzen, oder?

Wer unfreiwillig Zeuge von Gesprächen in der Bahn, in der Lieblingskneipe oder beim zufälligen Zappen in Reality Formate im Fernsehen wird, stellt sich unweigerlich die Frage, ob unsere Gesellschaft immer dümmer wird. Mittlerweile sind die Inhalte im TV so flach wie die Geräte, auf denen man sie empfangen kann. Ja, Geist ist geil. Und vielleicht sogar noch ein bisschen geiler als früher.